Annette Frederking
Bildungsarbeit für Mensch und Erde
Was ist Eutonie ?
Eutonie
(eu-tonus)
bedeutet
Wohlspannung
oder
"angenehmer
Körperzustand"
und
dies
bezeichnet
sowohl
die
Methode
als
auch
das
Ziel
der
Übungen.
Wohlspannung
meint
aber
nicht
einen
statischen
Gleichgewichtszustand,
sondern
die
Fähigkeit
mit
Elastizität
und
Lebendigkeit
auf
die
vielfältigen
Lebenssituationen
reagieren
zu
können.
Eutonie
ist
eine
sehr
sanfte
und
ruhige
Weise
der
Wahrnehmung
des
eigenen
Körpers
und
der
Prozesse,
die
sich
zwischen
der
eigenen
Innenwelt
und
der
Außenwelt
abspielen.
Durch
diese
Zuwendung
zum
eigenen
Körper
reguliert
sich
der
Spannungszustand
des
Körpers.
Die
Übungen
wirken
nicht
nur
auf
der
körperlichen
Ebene,
sondern
erreichen
den
ganzen
Menschen.
Die
Methode
wurde
von
Gerda
Alexander
entwickelt
und
1959
in
Kopenhagen erstmals öffentlich vorgestellt. Sie sagte:
„Ziel der Eutonie ist Präsenz:
die Fähigkeit, sich jeden Moment
auf die Wirklichkeit des Augenblicks einzulassen.“
Typische Merkmale eutonischer Übungen
:
>
sie sind sehr sanft und können in jedem Alter geübt werden
>
die ausgeführten Bewegungen sind oft minimal mit einem
Maximum an Wirkung
>
sie finden überwiegend liegend statt, es gibt aber auch
Übungen, die sitzend, stehend, gehend ausgeführt werden
>
die Übungsanleitungen sind "weit und offen", d.h. sie lassen
viel Feiraum für individuelle Erfahrungen
>
charakteristisch ist das Üben mit unterschiedlichen Materialien:
Hölzern, Bambusstäben, Kirschkernkissen, Bällen, Augenkissen,
Kastanienschläuchen,......
>
auf die Arbeit mit Bildern wird weitestgehend verzichtet
>
Kontakt, der erweiterte Kontakt, Berührung, das Üben mit
erhöhtem Widerstand, das Bewusstsein der Knochen und
der Körperinnenräume, Transport und das in der Bewegung
sein, sind Merkmale der Übungen
>
neue Bewegungsmuster bewirken neue Vernetzungen im Gehirn
>
die Eigenintelligenz des Körpers z.B. die Regulierungsfähigkeit
des Nervensystems wird angesprochen
>
"schlafende Bereiche" werden wieder geweckt und gefühlt, das
eigene Körperbild vervollständigt sich
>
der eigene Rhythmus stellt sich ein
> die eigene Körperwahrnehmung wird z.B. durch das
vergleichende Wahrnehmen von ungeübter und geübter
Körperseite oder das Lauschen auf feinste
Körpersignale sensibilisiert und erweitert
Eutonie
ist
ein
einfacher
und
doch
ein
Leben
lang
andauernder
Prozess,
den
Menschen
ganzheitlich
seiner
eigenen Bestimmung näher zu bringen.
"Das Geheimnis des Daseins aufmerksam geschehen lassen."
Dies
war
der
Leitsatz
meiner
langjährigen
Eutonielehrerin,
Rosemarie
Witvrouw,
aus
Borchen
bei
Paderborn.
Er
verbindet
mich
immer
noch
mit
ihr
und
ihrer
Weise
Eutonie
zu
vermitteln.
In
unserer
Gesellschaft
sind
die
aktiven
Kräfte
stärker
ausgeprägt,
die
Kräfte
der
Empfänglichkeit
werden
vernachlässigt.
Auch
hier
verschafft
die
Eutonie einen wohltuenden Ausgleich.
Das Lösen körperlicher Verspannungen
kann spirituellen Erfahrungen
die Türen öffnen.
Wenn wir die Sprache unseres eigenes
Körpers lernen, gewinnen wir mehr
Bewusstheit im Ausdruck
unserer Gefühle und Gedanken